Iaido Schwertkunst Spezial Sommer-Seminar im Dreisamtal 2017

Ein komplexes ausführliches Lehrprogramm erwartete die größtenteils hohen Dan- Träger des Iaido Seminars im Dreisamtal.

Die Hauptreferenten waren:
Hans-D.Rauscher 7.Dan Iaido, Kyoshi

Christine Rauscher 7.Dan Iaido, Kyoshi

Dr.Joachim Lüdtke 6.Dan Iaido, Renshi

Das abwechslungsreiche auf verschiedenen Ebenen stattfindende Seminar konnte den Teilnehmern Inspiration, viele Anregungen und Ideen für die Weiterentwicklung ihrer Iaido Kampfkunst geben.

 

 

Nach der Begrüßung der Teilnehmer
stellte Andreas Volk 5.Dan Iaido beim Aufwärmtraining auf bekannte Iaido Kata hin zugeschnittene Bewegungsübungen vor. So ließ er z.B. Armbewegungen, wie sie beim Schneiden üblich sind,
begleitet vom zeitgenauen Ausatmen auf verschiedenen Ebenen erfolgen.

Hans-D.Rauscher
begann das Schwerttraining mit der Ausführung einiger Kamae Positionen.
Er betonte, dass die Qualität der Schnitte nicht durch äußere Faktoren der Umgebung beeinflusst werden darf. Zusätzlich muss die Energie des Schnittes durch das richtige Aufsetzen des Fußes unterstützt werden und beim Schneiden sollte das deutliche Bewußtsein über die genaue Reichweite des Iaito, also der Abstand zum wirklichen oder gedachten Partner vorhanden sein.
So entsteht ein unterschiedliches Schnittgefühl bei längeren oder kürzeren Schnitten.
Auch ein Thema war das Sayabanare, bei dem keine Stops eingelegt werden dürfen, sondern mit zunehmender Beschleunigung und Einsatz des Hara das Schwert nach vorne geworfen werden soll, wobei die Arbeit der linken Hand eine entscheidende Rolle spielt.

Viele weitere Aspekte des Iaido
wurden während des Trainings aufgegriffen und die Budoka aufgefordert, bei Einzeldarbietungen der Teilnehmer genau hinzusehen und Korrekturvorschläge zu machen.

Allein die Serie der Battoho Kata bot ein vielfältiges Spektrum über Technikdetails und ihre bestmögliche Umsetzung.

Dr.Joachim Lüdtke und Andreas Volk
zeigten in beeindruckender Geschwindigkeit und Härte schnelle Partnerübungen, Kumitachi genannt, die eine punktgenaue Reaktion auf Bokkenangriffe erfordern.
Mit viel Einsatz und Kampfkraft führten alle Teilnehmer die Techniken aus.

Kleinigkeiten in der Bewegung entscheiden darüber, ob die Verteidigung gelungen ist oder nicht.

Christine Rauscher unterrichtete
die Kyugrade und achtete auf die genaue Ausführung der Bewegungsabfolge der Aktionen.

Zwischen den Trainingseinheiten erläuterte der Arzt und Dozent Dr.Ulrich Frommberger mit großer Sachkenntnis das von ihm in hervorragender Weise angebrachte Shomen.

Er hatte es nach drei Hauptthemen geordnet zusammengestellt: die Landschaft und Kultur Japans im Zusammenhang mit Shintoismus und Buddhismus und ihre symbolischen Darstellungen, die Geschichte und Politik Japans mit Kaiserhaus und Tokugawa Dynastie und die Großmeister des Eishinryu, denen wir unser Wissen und Fertigkeiten verdanken.

Nach dem anstrengenden Training leitete Dr.Ulrich Frommberger
für alle Budoka eine kurze zur Entspannung + Konzentration dienende Zen-Meditation an. Iaido und Zen haben eine wichtige Gemeinsamkeit:
die Achtsamkeit auf den Augenblick, auf das hier und jetzt.
Für die Samurai ging es um Leben und Tod, für die Iaidoka um die Fähigkeit, den Geist zu entleeren (mushin), um offen und bereit für die Konzentration auf die nächste Iaidotechnik zu sein. Allen Iaido Gruppen in der DAKO/IMAF Germany wird empfohlen, regelmäßig Zen-Meditation durchzuführen.

1./2. Juli 2017