17. Juli 2015

Bo Jutsu

Der Stock, die älteste Waffe der Menschheit?

Bo Jutsu_Yvonne Kehl
Bo Jutsu_Yvonne Kehl beim Vollkontaktkampf
Bo Jutsu_Vollkontaktkampf
Bo Jutsu_Shihan Rauscher mit Tobias Röneke
Bo Jutsu_Shihan Rauscher mit Christian Kehl
Bo Jutsu_Johannes Meyer, Shihan Rauscher, Shihan Hokama, Christian Kehl
Bo Jutsu_Christian Kehl
Bo Jutsu_Christian Kehl, Esther John
Bo Jutsu Yvonne und Christian Kehl mit Frank Wieber
Bo Jutsu Christian Kehl
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Die Stockkunst (Bo Jutsu) ist eine der ältesten Künste der Menschheit. Die Waffe fand in Abwandlungen immer schon Anwendung in kriegerischen Auseinandersetzungen, sei es als Knüppel oder Keule.

Japan

In Japan mussten die Schüler der Kampfkünste erst den Umgang mit dem Bo üben, bevor sie in die Techniken anderer Waffen z.B. des Schwertes eingewiesen wurden, denn die Beherrschung des Stockes erleichterte den Einstieg in andere Waffenformen.

Aber der Ruf des Stockes unter den Kriegern im alten Japan war nicht so gut, denn die Stockkunst konnte von jedermann relativ schnell erlernt werden und der Bo selbst konnte rasch hergestellt werden und war zudem nicht sofort als Waffe erkennbar. Somit war er unter allen Teilen der Bevölkerung verbreitet. Auch einfache Bauern oder Kaufleute, denen das Tragen von Waffen untersagt war, bedienten sich des Bo. Sie benutzten ihn einfach z.B. als Wanderstab. Somit konnten sie versuchen Angriffe von Räubern oder Samurai abzuwehren.


Okinawa

Auf Okinawa entwickelten sich eine Vielzahl an Kampfkünsten die entweder Arbeitsgeräte als Waffen einsetzten oder waffenlos praktiziert wurden (Oberbegriff: Kobujutsu), da den Okinawanern lange Zeit generell das Tragen von Waffen verboten war.
Beispiele hierfür sind neben dem Bo (Langstock) Tonfa (Griffe der Schrotmühle), Kama (kleine Sichel) oder Nunchaku (Dreschflegel).

Die als widerspenstig geltenden Okinawaner versuchten sich so gegen die anhaltenden Repressionen der (japanischen) Obrigkeit zur Wehr zu setzen. Die Stockkunst konnte von jedermann relativ schnell erlernt werden und der Bo selbst konnte rasch hergestellt werden und war zudem nicht sofort als Waffe erkennbar.


Das Training

Geübt wird mit einem ca. 180 cm langen und ca. 3 cm dicken Stock. Der Bo kann rund, viereckig, sechseckig oder achteckig sein.
Weitere übliche Formen des Bo sind Tanbo (25 cm), Hanbo (92 – 100 cm) und Jo (130 cm).

Der Vorteil des Langstabes gegenüber anderen Waffen besteht darin, dass man jedes Teil des Stabes im Kampf verwenden kann, unabhängig von welcher Seite und für Angriff oder Abwehr. Es gibt keine vorbestimmte Haltung, wie z.B. bei Schwertern und somit kann der Bo für unterschiedliche Distanzen verwendet werden und ermöglicht eine individuelle Handhabung.

Teil einer Trainingseinheit sind Wirbeltechniken, Grundschule, Partnerübungen, Kata und Randori (Kampf). Durch die Ausnutzung der Masse und des Drehimpulses ist der Bo besonders effektiv in der langen Distanz einsetzbar.

Viele der Techniken lassen sich ebenso mit einem Gürtel oder einer Handtasche ausführen. Der Selbstverteidigungswert des Bo ist daher nicht zu unterschätzen.

Viele traditionelle Karate-Do-Kata enthalten auch Bo-Elemente, die sich erst klar erschließen, wenn man längere Zeit authentisches Bo Jutsu studiert hat.

Eine gute Einführung in das Bo Jutsu gibt das Buch „Kobudo – Bo – Jutsu“ (Meyer&Meyer Verlag) aus
dem auch hier zitiert wurde.

Trainingszeiten

Mittwoch: 18:30 Uhr – 19:30 Uhr, Ort: Dojo (EG)

Freitag (ungerade Kalenderwoche): 18:00 Uhr – 19:15 Uhr, Ort: Dojo (EG)