Eine seltene Kampfkunst begann in Freiburg seinen Siegeszug durch Deutschland.
Combat Arnis_Chrisitan Kehl
Combat Arnis_Yvonne Kehl, Frank Roskam
Combat Arnis_Shihan Rauscher, Christian Kehl
Combat Arnis_Shihan Rauscher Tobias Rönike
Combat Arnis_Shihan Rauscher Christian Kehl
Combat Arnis_Pendelpacour
Combat Arnis_Jakson Cui Brocka
Combat Arnis_Jackson Cui Brocka Combat Arnis
Combat Arnis_Christian Kehl
Combat Arnis_Christian Kehl Adrian Kempf Frank Roskamm Tobias Röneke
Combat Arnis_Christian Kehl (2)
Großmeister Cui Brocka, Hans-D. Rauscher und Christine Rauscher waren Pioniere
Arnis ist eine sehr seltene Kampfkunst, die vor vielen Jahrhunderten auf den Philippinen entwickelt wurde. Andere Bezeichnungen sind Kali oder Eskrima. Sie unterscheiden sich in einigen stilistischen Details von Arnis.
Arnis wurde als neue Sportart in den 70er Jahren vom Freiburger Hans-D. Rauscher erstmals in Deutschland eingeführt. Im Rahmen seiner vielen Studienreisen lernte er im NATO-Hauptquartier SHAPE in Belgien den Großmeister CUI BROCKA 9. DAN kennen, der als Erster in Europa Arnis unterrichtete.
Nachdem H. D. Rauscher 1960/61 den Karate-Sport in Freiburg und Süddeutschland eingeführt und hier mit seinen Schülern die ersten Zentren gegründet hatte, war er überrascht von der großen Wirksamkeit des Arnis als neuem effektivem Selbstverteidigungs-System. So beschloss er spontan, Arnis auch in Deutschland einzuführen, und es entstanden in Freiburg und im Dreisamtal die ersten deutschen Arnis-Gruppen.
Schon bald konnte er eine regelmäßige Aus und Fortbildung für die interessierten Sportler und Kampfsporttrainer aus ganz Deutschland organisieren, indem er mehrmals im Jahr Großmeister Brocka zu Zentral-Lehrgängen nach Freiburg und ins Dreisamtal einlud.
Rasch wurden Eliteeinheiten von SEK, MEK und GSG 9 auf die Seminare von Brocka und Rauscher aufmerksam und studierten die dort gelehrten neuen Kampf- und Selbstverteidigungstechniken sorgfältig Es kamen auch zahlreiche Kung-Fu-, Kickboxing-, Jiu-Jitsu-, Judo-, Karate- und Tae-Kwon-Do-Trainer, die diese Techniken als Ergänzung zu ihrem Repertoire, besonders für die Gestaltung der Anfänger Selbstverteidigungskurse erlernen wollten.
Der harte Einsatz von Hans und Christine Rauscher, die von Anfang an die Ausbildung der Arnis-Selbstverteidigungsgruppen leitete, wurde bald anerkannt, so dass beide Ende der 70er Jahre als erste Europäer die Prüfungen zum Arnis-Trainer und –Meistergrad ablegen konnten. Kurz danach organisierten sie zusammen mit Großmeister Brocka die ersten Deutschen Arnis-Sport-Meisterschaften mit einen Kampf- und einen Stil-Turnier, die bereits ein hervorragendes Niveau zeigten.
Kampfkunst aus den Philippinen
Arnis als Verteidigung mit einem gehärteten, etwa 70 cm langen Stock aus Spezial-Holz entwickelt, gehörte zu den wichtigsten Kampfsystemen mit dem sich die philippinischen Ureinwohner gegen mit Schwertern und Rüstungen schwerbewaffnete Eroberer erfolgreich zur Wehr setzten. So verloren Magellan und viele seiner Soldaten ihr Leben und ihr Bezwinger, der philippinische Lapu Lapu, wurde mit einem Denkmal als Retter geehrt.
Heute ist Arnis ein blitzschneller Sport (die Stöcke können bei Meistergraden bis 150 km/h erreichen), ein erstklassiges Reaktionstraining, aber besonders auch eine wirkungsvolle Selbstverteidigung, wenn man die Prinzipien richtig verstanden hat, so dass man z. B. mit einem billigen Regenschirm einer Handtasche, einer Aktenmappe, einem Buch oder Schlüsselbund, ja sogar mit einer zusammengerollten Zeitung, auf beinahe unglaubliche Weise Abwehrtechniken durchführen kann, bei denen selbst erfahrene Tae-Kwon-Do-, Karate-, Jiu-Jitsu-, Kung Fu- oder Judo-Kämpfer ins Staunen geraten.
Schnell und kraftvoll
Cui Brocka schuf nach längeren Forschungen den besonders schnellen und kraftvollen Combat-Arnis-Stil, der sich Speziell für Europäer und Amerikaner auch aufgrund einer einfachen und intelligenten Methodik und Systematik, sehr gut eignet.
Unzählige Male weilte Großmeister Brocka in Freiburg und im Dreisamtal, um mit Hans-D. Raucher weitere Details asiatischer Kampfkünste und speziell des Arnis zu erforschen, zu diskutieren und zu entwickeln Dieser lange Arbeitsprozess hatte seinen Niederschlag im ersten Combat-Arnis-Lehrbuch der Welt, das Cui Brocka unter der intensiven Mitwirkung von Hans Dieter und Christine Rauscher in Freiburg verfasste. Auch zahlreich Fotos und Lehrserien waren hier und im Dreisamtal entstanden. Da es auf Englisch geschrieben war, wurde es bei Brockas Tourneen in Amerika zum Arnis Bestseller und fand rasch Aufnahme in die berühmte „Library of Congress“
Inzwischen gibt es zahlreiche Organisationen, Verbände und Gruppierungen im deutschen Arnis Sport, die alle auf die Pionierarbeit von Cui Brocka, Hans-D. und Christine Rauscher zurückgehen.
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